EMDR wirkt direkt auf die für Heilung wichtigen neuronalen Bahnungen im Gehirn. Es läßt sich mit jedem zur Zeit gültigen Therapiekonzept kombinieren und führt meist schon nach wenigen
Sitzungen zu merkbaren und dauerhaften Ergebnissen: Die unterschiedlichsten Langzeitstudien mit EMDR weisen nach, dass dieses Verfahren schneller und besser wirkt, als sämtliche anderen
bekannten Therapiekonzepte.
Die genaue Wirkungsweise von EMDR ist noch nicht vollständig erforscht. Nach dem derzeitigen Stand der Forschung geht man davon aus, dass es bei einem Trauma zum sogenannten "sprachlosen
Entsetzen" kommen kann, bei dem in der rechten Hirnhälfte Bilder des Erlebten gespeichert werden, während das Sprachzentrum in der linken Hirnhälfte aktiv unterdrückt wird. Dadurch, daß das
Erlebte nicht in Worte gefasst werden kann, wird seine Verarbeitung erschwert oder sogar unmöglich gemacht.
Im Rahmen einer EMDR-Behandlung werden durch bilaterale Stimulation beide Hirnhälften hinsichtlich des Ereignisses aktiviert und synchronisiert. Dadurch werden sie in den Zustand gebracht,
der vorher durch die posttraumatische Belastungsstörung nicht erreicht werden konnte. Die Stimulation fand ursprünglich ausschließlich durch gesteuerte Augenbewegungen statt (hier zog man die
Verbindung zur REM-Schlafphase, bei der ebenfalls rapid eye movement stattfindet und in der wahrscheinlich verstärkt Alltagsgeschehen verarbeitet wird). In neuerer Zeit wird auch
auditive und kinästhetische Stimulation eingesetzt, da sich durch das Einbinden mehrerer Sinne die Wirkung verstärkt.
In zahlreichen Studien, auch Langzeitstudien, seit der Mitte der 90er Jahre wurde bewiesen, dass Patienten, die an posttraumatischer Belastungsstörung litten, in 84-90% der Fälle geheilt werden konnten und nach der Behandlung keine Symptome mehr aufwiesen.